Einhaltung der US-Vorschriften zur gemeinsamen Nutzung von Patientendaten
Die von den US-amerikanischen Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) und dem Office of the National Coordinator for Health Information Technology erlassenen Vorschriften werden den Austausch von Patientendaten im Gesundheitswesen zwischen den vom CMS regulierten Health Plans ('versicherten Leistungen') intensivieren. Gemäß den Vorschriften müssen Health Plans ihren Mitgliedern bis zum 1. Januar 2021 den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten in Abrechnungssystemen, elektronischen Patientenakten und anderen Quellen mittels Applikationen ermöglichen, die das sichere FHIR Release 4 (R4) API verwenden. InterSystems IRIS for Health und InterSystems HealthShare unterstützen diesen Standard vollständig.
Mobile Geräte einfach mit Gesundheitsakten verbinden
Der On-Demand-Zugang zu persönlichen Gesundheitsinformationen über Mobiltelefone, Tablets und andere Geräte ist jetzt über FHIR-basierte Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) möglich. Wenn zum Beispiel die Gesundheitseinrichtung bei Apple registriert ist, dann können Daten aus dem einheitlichen Gesundheitsinformationssystem TrakCare von InterSystems in der Apple Health App des iPhones zusammen mit den von anderen Gesundheitsorganisationen gesammelten Patienteninformationen angezeigt werden. Zu den Informationen aus TrakCare gehören Erkrankungen, Allergien, Medikamente und Laborergebnisse.
InterSystems-Produkte nutzen die API und den vom HL7 FHIR Argonaut-Projekt spezifizierten Kerndaten-Dienst für den sicheren Austausch von patientenbezogenen klinischen Daten mit konformen Gesundheitsinformationssystemen und anderen Applikationen.
Value-Based Care-Initiativen und FHIR
Health Plans (auch bekannt als "Kostenträger") und Leistungserbringer profitieren von der Implementierung von FHIR zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Koordination der Versorgung.
Das
HL7 Da Vinci-Projekt ist eine organisationsübergreifende Initiative, die sich auf die Verbesserung des Datenaustauschs in Value-Based Care-Konzepten durch die Nutzung von HL7 FHIR konzentriert. Das Projekt arbeitet derzeit an Anwendungsfällen in fünf Kategorien:
- Qualitätsverbesserung
- 'Coverage/Burden Reduction' - Automatisierte Ermittlung der versicherten Leistungen eines Patienten
- Zugang für Mitglieder
- Prozessverbesserung
- Austausch klinischer Daten
Zugang für Mitglieder
In der Kategorie Mitgliederzugang unterstützt die InterSystems HealthShare Provider Directory Software den Anwendungsfall Da Vinci Payer Data Exchange (PDeX). PDeX nutzt FHIR für Health Plans und ermöglicht so die Einhaltung der CMS Interoperability Rule, die den Austausch von Inhalten des Leistungserbringerverzeichnisses über FHIR R4 APIs vorschreibt.
Qualitätsverbesserung
Für die Kategorie Qualitätsverbesserung zeigen wir Ihnen in diesem AHIP-Webinar, was für die Implementierung des Anwendungsfalls Da Vinci Data Exchange for Quality Measures (DEQM) erforderlich ist. Sie werden sehen, wie FHIR den Austausch von Daten für die Performance-Messung von Health Plans ermöglicht und gleichzeitig den Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften für Anbieter reduziert.
Datenaustausch für Leistungserbringer optimieren
FHIR-basierte Interoperabilität kann Gesundheitseinrichtungen dabei helfen, Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren. Damit werden wertvolle Ressourcen für die Patientenversorgung frei. Beispiele hierfür sind:
- Aktualisierung der wichtigsten patientenbezogenen medizinischen Informationen in Echtzeit
- Ereignis-Benachrichtigungen
- Nahtlose Versorgung
- Medikationsmanagement
Aktualisierungen in Echtzeit
In Großbritannien können dank NHS Digital und FHIR-APIs wichtige Patientendaten bei Bedarf aus externen Quellen in das Krankenaktensystem einer Einrichtung eingespeist werden. Bei einem medizinischen Notfall oder vor einer Operation können die Ärzte beispielsweise Informationen wie Medikamente oder Allergien aus dem Praxisverwaltungssystem (PVS) abfragen und sofort die richtigen Felder im Informationssystem des Krankenhauses befüllen.
Ereignis-Benachrichtigungen
Ebenfalls im Vereinigten Königreich sorgen FHIR-Nachrichten und die Technologie von InterSystems für die Benachrichtigung über klinische Ereignisse in einem Gesundheitsinformationsnetzwerk. Nutzer, darunter auch Eltern, können sich bei einem Ereignis-Management-System anmelden und erhalten Benachrichtigungen auf Patientenebene. Das Event-Management-System empfängt FHIR-Messages, speichert sie und aktualisiert die einzelnen Abonnenten auf der Grundlage ihrer Filterpräferenzen. Beispiele für Ereignistypen sind Impfungen, pädiatrische Meilensteine in der Entwicklung oder routine Screening-Untersuchungen.
Nahtlose Versorgung
FHIR-basierte Nachrichtenübermittlung ermöglicht reibungslose Übergänge in der Versorgung durch den lückenlosen Austausch von Informationen zwischen Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Bei der Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus, aus der Notaufnahme, bei ambulanten Terminen oder bei elektiven Eingriffen trägt dieser zeitnahe Informationsaustausch zu einer lückenlosen Patientenversorgung bei.
Aufgrund der Einfachheit und Geschwindigkeit, mit der FHIR-Anwendungen erstellt werden, sowie der Verfügbarkeit von FHIR als öffentliche API (Application Programming Interface) ist das Potenzial von FHIR für die klinische Versorgung außerordentlich groß. Dieses Video gibt einen Überblick über die Grundlagen von FHIR und die Aspekte, die dem FHIR-Standard sein Potenzial für die klinische Versorgung verleihen.
Medikationsmanagement
Im Gegensatz zum traditionellen Konzept der Medikationslisten führt FHIR eine neue Architektur für das Medikationsmanagement ein. Eine Einschränkung der derzeitigen Medikamentenlisten besteht darin, dass sie alle gleich aussehen, unabhängig davon, ob es sich um die Liste der Medikamente handelt, die ein Arzt verschrieben hat, um die Liste der Medikamente, die die Apotheke abgegeben hat, oder um die Liste der Medikamente, die ein Patient nach eigenen Angaben derzeit einnimmt.
Das Medikationsmodul in FHIR umfasst neun verschiedene FHIR-Ressourcen - selbstbeschreibende Einheiten strukturierter Daten und Referenzen auf andere Ressourcen oder Datenquellen. Sie ermöglichen einen wesentlich sinnvolleren und nützlicheren Austausch von Medikationsinformationen zwischen verschiedenen Systemen. Die Einführung des FHIR-Standards hat das Potenzial, die Risiken für die Patientensicherheit durch Medikationsfehler - die häufigste Kategorie von medizinischen Fehlern - zu verringern.