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Zug um Zug: InterSystems IRIS liefert die Grundlage für aussagekräftige Datenanalysen im internationalen Schachsport

Schach-Analyse mit InterSystems IRIS
Schach-Analyse mit InterSystems IRIS

Schach liegt voll im Trend: Das belegen der Boom bei Open Turnieren mit bis zu 2000 Teilnehmern und die steigende Zahl meist junger Leute im Internet-Schach. Die entsprechenden Online-Portale melden weltweit Mitgliederzahlen, die in die Millionen gehen. Üblicherweise werden die Spielerinnen und Spieler dabei nach Maßgabe ihrer jeweiligen Spielstärke mit vergleichbar stark spielenden Kontrahenten ans virtuelle Brett gesetzt.

Um zu ermitteln, wie es in der Realität des Jahres 2021 um die Spielstärke von Schachsportlern im internationalen Vergleich steht, hat der Schach-Enthusiast Walter Wolf mithilfe von InterSystems IRIS einen Blick auf die Elo-Zahlen geworfen.

Wolf spielt seit mehr als 50 Jahren Turnierschach und hat an mehr als 100 Open-Turnieren teilgenommen, viele davon im Ausland. In diesen Wettbewerben werden den Teilnehmern punktgleiche Gegner zugelost, das kann eine zehnjährige Gegnerin oder ein 90-jähriger Veteran sein. Auch auf außergewöhnliche Persönlichkeiten ist der Schachliebhaber bei seinen Reisen getroffen. Bestes Beispiel: Der Schachprofi Timur Gareyev, der im Jahr 2016 mit „verbundenen“ Augen gleichzeitig gegen 48 Gegner spielte und damit den Weltrekord im Blindsimultan-Schach aufstellte.

Ein Indikator, der Vergleichbarkeit gewährleisten sollte

Mit der Elo-Zahl, der Wolf besondere Aufmerksamkeit gewidmet hat, wird die Spielstärke im Schach dargestellt. Benannt ist sie nach Arpad Elo, der dieses System zur Spielstärkebewertung entwickelt hat. 1970 übernahm der Weltschachbund dieses System, auch die Ranglistenermittlung im Go, Fußball und Tischtennis basieren auf ein von Elo abgeleitetes System. Die Turnierperformance im Schach errechnet sich dabei aus der Anzahl erzielter Punkte und dem Elo-Durchschnitt der Gegner. Nach jedem gespielten Turnier wird daraus dann eine neue Wertung berechnet. Bei den Profis entscheidet die Elo-Zahl beispielsweise darüber, welcher Spieler eine Großmeisternorm erfüllt hat, entsprechende Turniereinladungen bekommt oder gar in der Nationalmannschaft spielen darf.

Vor allem bei Turnieren in Indien stellte Wolf fest, dass die Wertung vieler Jugendlicher nach europäischem Maßstab nicht ihrer Spielstärke entsprach, was ihn zu seinem Artikel „ Ein neuer Blick auf die Elo-Zahlen“ motivierte. Seit einigen Jahren ist in Asien ein regelrechter Schach-Boom zu erkennen, in dessen Folge sich viele Jugendliche eine Elo-Zahl erworben haben. „In meiner Analyse versuche ich zu zeigen, dass der hohe Jugendanteil in Asien einen deflatorischen Effekt erzeugt, weil eine solche demografische Konstellation im Elo-System nicht ausreichend berücksichtigt ist,“ so Wolf.

Schach und Datenanalyse – ein Fall für Strategen

Für den Hobby-Schachspieler war das Thema im Wesentlichen Neuland. „Vermehrt hört man in unserer Gesellschaft, dass sich nur Fachleute zu bestimmten Themen äußern sollten. Ich denke, mein Artikel ist ein Beispiel dafür, dass man kein Fachmann sein muss, entscheidend ist der Inhalt, weniger die Verpackung“, kommentiert Walter Wolf. „Man muss als Nicht-Fachmann halt umso genauer recherchieren. Für diesen Bericht benötigte ich 300 Stunden.“

Als Maschinenbau-Ingenieur programmierte Wolf einige Jahre auf Basis von InterSystems Caché. Nach vier Jahren im Ruhestand lud sich der Schachspieler 2019 für einen ersten Artikel zur Spielstärke InterSystems Caché von InterSystems auf seinen Rechner. 2021 installierte er für den Folgebericht die moderne Nachfolgelösung InterSystems IRIS.

Das Prozedere im Detail

Der Weltschachbund stellt monatlich eine Datei aller Spieler mit einem internationalen Rating zum Download zur Verfügung. Darin sind inzwischen 360.000 Spieler mit persönlichen Eigenschaften wie zum Beispiel Name, Geschlecht, Geburtsjahr, Elo-Zahl und Nationalität erfasst. Seine Auswertung betrieb Wolf auf Basis der Januar-Listen von 2001 bis 2021. Zum Einlesen und Filtern dieser Daten schrieb er sich eine INT-Routine. „Damit konnte ich mir eine eigene Datenbank erstellen und abhängig von der Zeit, vom Alter oder vom Land Trends untersuchen“ erklärt Wolf. „In InterSystems IRIS benötigte ich dazu den Editor und die Programmausführung über das Terminal. Das funktionierte sehr gut, weshalb ich InterSystems eine positive Rückmeldung gab“. Die grafische Darstellung der Tabellen erfolgte über Excel.

Statistische Auswertungen weisen auf Anpassungsbedarf hin

Das Ergebnis seiner Arbeit wirft die Frage auf, ob die vielen Spieler im niedrigen Elo-Bereich im internationalen Vergleich korrekt eingestuft sind. Wolf sieht den internationalen Schachverband FIDE in der Pflicht, seinen Fokus auf die Schach-Elite zu hinterfragen und den Blick verstärkt auch auf die Basis zu richten. Sein diesbezüglicher Appell an die Schach-Funktionäre wäre ohne die vorherige ausgefeilte Analyse der riesigen Menge an Statistiken und Spielerdaten kaum möglich gewesen: „Ohne InterSystems IRIS hätte ich diesen Artikel nicht schreiben können.“

Zu guter Letzt kommt er dank aller technologischen Versiertheit und Datenanalysen zu einem überaus versöhnlichen Fazit: Bei allem Eifer, Spieler zu bewerten und im Ländervergleich einzustufen, sollte die Freude am Schach immer über der Elo-Zahl stehen.

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