Ein Zugriff auf granulare Patientendaten ermöglicht Patientenzentrierung und völlig neue Gesundheitsangebote.
Die Medizinische Hochschule Hannover gehört zu den leistungsfähigsten medizinischen Universitäten Deutschlands. Mehr als 63.000 stationäre Patienten, mehr als 450.000 ambulante Behandlungskontakte pro Jahr: In kaum einer anderen Universitätsklinik werden so schwer kranke Patienten behandelt wie in den 22 medizinischen Zentren der Hochschule. Schwerpunkte sind besonders die Bereiche Transplantations- und Regenerationsmedizin, Infektion und Immunologie sowie Biomedizintechnik und Implantate.
Qualität und Produktivität der Behandlung, Patientenzentrierung und die Erweiterung der Versorgungskette mit externen Partnern: Das sind Kernaspekte der Strategien zukunftsgerichteter Leistungserbringer wie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). In Hannover ist den Entscheidern bewusst: Den Schlüssel für den Strategieerfolg bietet die Interoperabilität von Patienteninformationen – und zwar auf der Ebene granularer Daten. Deshalb hat sich die MHH für die Interoperabilitätsplattform HealthShare von InterSystems, einem der weltweit führenden Softwareanbieter für die Vernetzung des Gesundheitswesens, entschieden. Die Ziele des Hannoveraner Maximalversorgers sind die Einrichtung einer IHE Affinity Domain und die Schaffung begleitender Services im Kontext digitaler Patienteninformationen.
Komponenten für Interoperabilität
Das Zusammenspiel von Systemen der Gesundheits-IT ermöglichen die Profile der Initiative Integrating the Healthcare Enterprise (IHE), die auf verbreiteten Standards beruhen. Um Patienteninformationen zwischen Applikationen auszutauschen, sind ferner interoperable Software-Architekturen erforderlich. IHE-Ansätze hierzu umfassen insbesondere die Elemente „Registry“ (mit Informationen zu den Dokumenten bzw. Daten), „Repository“ (der Speicher mit den konkreten Dokumenten/Daten) und einen „Master Patient Index“ (MPI), der eine eindeutige Patientenidentifikation zur Verfügung stellt.
Zum Umfang der Aufgabenstellung
Ihre Kommunikationsinfrastruktur baute die MHH bereits mit InterSystems Produkten auf. Diese Infrastruktur wird nun erweitert. Die Aufgabe umfasst unter anderem den Aufbau und Betrieb einer IHE Affinity Domain – mit Regeln und technischer Infrastruktur zum Datenaustausch für die anzubindenden Stakeholder. Er beinhaltet außerdem den Aufbau einer Registry, mehrerer Repositorys (IHEXDS.b konform) und eines MPI, das Implementieren von Konnektoren zur Vernetzung mit Teilnehmern außerhalb der MHH sowie die Integration der vorhandenen Archivlösung in diese IHE-Umgebung.
Ziele der Anwendung
Realisiert werden sollen mit diesen Komponenten initial der Dokumentenaustausch mit der Reha-Klinik Soltau-Fallingbostel sowie mit dem Projekt NTx 360° für nierentransplantierte Patienten. Gefordert sind ferner der Zugriff auf die granularen klinischen Daten mit Erfüllung des Standards CDA-Level 3 sowie die Kommunikation mit dem Datenintegrationszentrum des HiGHmed-Konsortiums im Rahmen des BMBF-Förderkonzeptes Medizininformatik. Ziel des BMBF im Rahmen der Förderung ist es, die Entstehung digital vernetzter Gesundheitssysteme für eine verbesserte Forschung und Patientenversorgung zu ermöglichen.